Die durchschnittliche Frau benutzt etwa 17.000 Tampons oder Binden in ihrem Leben. Die Haut in und um den Vaginalbereich ist einer der saugfähigsten und sensibelsten Bereiche einer Frau.
Tampons haben sehr engen Kontakt mit der Haut im Vaginalbereich, was die Gesundheit und Hygiene beeinflussen kann. Dies kann verschiedene Folgen haben.
Tampons und der Menstruationsfluss
Die Vagina enthält verschiedene Stämme von Bakterien und Hefen, die normalerweise durch den sauren pH-Wert des Scheidensekrets in einem gesunden Gleichgewicht bleiben. Gesündere Bakterien gedeihen und schädliche Bakterien werden durch den Vaginalfluss herausgespült, um die Vagina sauber zu halten.
Bei der Verwendung von Tampons wird der natürliche Reinigungsprozess der Scheide gestört, sodass sich schädliche Bakterien leichter vermehren können.
Durch das Verharren des Tampons in der Scheide fließt das menstruelle Blut nicht wie gewohnt ab. Es bleibt mit dem Tampon in der Scheide, was eine ideale Umgebung für Bakterien darstellt und den vaginalen pH-Wert beeinflusst.
Häufige Symptome sind dann unangenehmer vaginaler Geruch und übermäßiger Ausfluss.
Die Aufnahmefähigkeit der Haut
Unsere Haut ist das größte und dünnste Organ unseres Körpers. Mit einer Dicke von wenigen Millimetern wird das Innere unseres Körpers vor gefährlichen äußeren Toxinen geschützt.
Unsere Haut ist sehr aufnahmefähig. Alles, was in ständigen Kontakt mit der Haut kommt, gelangt in den Blutkreislauf und wird im gesamten Körper verteilt. Vor allem die Haut in und um den Vaginalbereich ist sehr durchlässig. Der direkte Hautkontakt mit Tampons kann sich deshalb sehr negativ auswirken.
Was Tampons enthalten
Viele herkömmliche Tampons bestehen aus mehr als nur reiner Baumwolle. Oft wird nur ein Teil der Zutaten auf der Verpackung kenntlich gemacht.
Einige der Zutaten, die in Tampons und Binden verwendet werden, können eine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Tampons haben engen Kontakt mit der Haut im Vaginalbereich und können die Vaginalwände reizen. Oft bleiben auch feinste Fasern im Körper zurück.
Ein bekannter schädlicher Inhaltsstoff ist zum Beispiel Dioxin, ein Nebenprodukt der beim Bleichungsprozess von Viskose oder Baumwolle mit Chlor entsteht. Dioxin wird mit Problemen, wie Krebs, Unfruchtbarkeit und Endometriose in Verbindung gebracht.
Auch Geruchsneutralisatoren und künstliche Duftstoffe, künstliche Farben, Polyester, Klebstoffe und Rayon können enthalten sein. Infinicel ist ein stark absorbierendes Material, das bis zu zehnmal seines Gewichts aufnehmen kann und für eine bessere Saugfähigkeit sorgt.
Oft wird auch eine synthetische Version der Baumwolle verwendet. Bestandteile aus Synthetik und Plastik beeinträchtigen den Luftstrom und fangen Wärme und Feuchtigkeit ein, was das Hefe- und Bakterienwachstum im Vaginalbereich fördert.
Auch kleine Spuren von gefährlichen Stoffen in Tampons können langfristige Gesundheitsrisiken darstellen. Über den Kontakt mit den Schleimhäuten können Toxine leicht absorbiert und in den Blutkreislauf aufgenommen werden.
Tamponunverträglichkeit Symptome
Tampons trocknen das vaginale Gewebe, wodurch oft Mikroverletzungen in der Scheidenwand zurückbleiben. Dies schafft eine günstige Umgebung für Bakterien und ermöglicht es Toxinen direkt in den Blutkreislauf zu gelangen.
Die Verwendung von konventionellen Tampons wird mit verschiedenen Symptomen in Verbindung gebracht. Die Symptome können schleichend auftreten.
- Kopfschmerzen
- Migräne
- Allergische Reaktionen und Reizungen
- Endometriose Symptome
- geschwächtes Immunsystem
- Hormonelle und endokrine Störungen
- Unregelmäßiger Menstruationsfluss
- Erhöhte Periodenschmerzen
- Unfruchtbarkeit
- Abnormales Gewebewachstum im Bauch und in den Fortpflanzungsorganen (die zu Brust-, Gebärmutterhalskrebs- und Eierstockkrebs führen können)
Tampon Alternativen und Hinweise
Eine gesündere Alternative für Tampons sind natürliche Binden aus 100 Prozent zertifizierter Bio-Baumwolle. Diese gibt es online, in einigen Bio-Läden und gut sortierten Drogerien.
Werden Tampons verwendet, gibt es einige Vorsichtsmaßnahmen, um Risiken zu reduzieren:
- Tampon alle 3-4 Stunden wechseln.
- Baumwolltampons aus Bio-Baumwolle bevorzugen.
- Immer die geringste Saugfähigkeit verwenden. Super saugfähige Tampons vermeiden.
- Zwischen den Menstruationen keine Tampons verwenden.
- Tampons nie über Nacht tragen. Dies stellt eine ideale Umgebung für Bakterienwachstum dar. Für die Nacht eignen sich stattdessen Slipeinlagen.
- Bei vaginaler Infektion Tampons meiden.
- Vor dem Einsetzen und Entfernen des Tampons Hände waschen.
- Tampons sehr vorsichtig einsetzen und entfernen, um die Vaginalwand nicht zu verkratzen.
- Tampons immer sauber und trocken lagern.
- Tampons so oft wie möglich mit Slipeinlagen austauschen.
Auch bei korrekter Anwendung von Tampons besteht ein Risiko. Je seltener Tampons verwendet werden, desto besser ist es für die Gesundheit und Hygiene.