Die Ernährungspyramide hat ausgedient. Die Harvard Medical Business School empfiehlt sogar, sie nicht mehr als Lehrmittel zu nutzen. Stattdessen rät sie, mithilfe des „Gesunden Tellers“ über ausgewogene Ernährung aufzuklären. Was an dieser Guideline anders ist? Der „Gesunde Teller“ zeigt einen Teller mit zwei gleich großen Vollkorn- und Gemüse-Portionen.
Der „Gesunde Teller“ zeigt einen Teller mit zwei gleich großen Portionen (Gemüse und hochwertiges Eiweiß). Auch zwei kleinere Portionen, bestehend aus Obst und Vollkornprodukten, landen auf dem Speiseplan. Milchprodukte sind ebenfalls vorgesehen.
Laut dem “Gesunden Teller” sollte eine Mahlzeit aus Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und hochwertigem Eiweiß bestehen.
Die Vorteile des „Gesunden Tellers“ erklärt Univ.-Prof. Kurt Widhalm vom Österreichischen Akademischen Institut für Ernährungsmedizin gegenüber der Österreichischen Ärztezeitung so: „Dabei (beim „Gesunden Teller“, Anm.) gibt es keine Verbote oder Warnungen, was man essen sollte. Es sind nur positive Informationen enthalten.“
Außerdem gibt es Berichte aus den USA, die zeigen, dass sich mit dieser Guideline nicht nur das Wissen um eine ausgewogene Mahlzeit verbessert, sondern auch das Essverhalten der damit aufgeklärten Personen.
Die Ernährungspyramide ist veraltet
Die Ernährungspyramide mit den hier gezeigten Ernährungsempfehlungen gilt als veraltet.
Die Ernährungspyramide wurde zum ersten Mal 1982 in den USA angewandt. Das Ziel hinter dem Konzept: Die Bevölkerung einigermaßen gesund und möglichst günstig zu ernähren. Damals waren die Bedürfnisse anders und Lebensmittel nicht in Hülle und Fülle vorhanden (der Zweite Weltkrieg liegt nicht so weit zurück). Deshalb stellen Getreideprodukte die Basis der Pyramide dar. Sie liefern schnell Energie und können kostengünstig hergestellt werden.
Könnt ihr euch noch erinnern? Bilder der Pyramide zeigten als Beispiele für Getreideprodukte oft Weißbrot, Pasta und Reis. Low Carb geht definitiv anders! Wobei nicht alle Kohlenhydrate schlecht sind. Kartoffeln, Süßkartoffeln, Quinoa, Vollkornreis, -brot und -pasta etc. sind in Maßen vollkommen ok. Auf Produkte aus Weizenmehl solltest du allerdings so gut es geht verzichten. Sie sättigen nicht lange. Die nächste Heißhungerattacke ist also quasi schon vorprogrammiert.
Abnehmen mit gesunder Ernährung: Das musst du beachten
Was lernen wir nun aus all diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen?
- Die Ernährungspyramide, wie sie 1982 entwickelt wurde, ist veraltet.
- Wenn du abnehmen bzw. dich gesund ernähren willst, solltest du dich am „Gesunden Teller“ orientieren.
- Was die richtige Ernährung für dich ist, ist abhängig von deinem Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand und Lebensstil.
- Um abzunehmen, braucht es eine negative Energiebilanz. Du musst also mehr Energie verbrauchen, als du über die Nahrung zu dir nimmst: Im Idealfall erreichst du dieses Ziel, indem du über deine Ernährung Energie einsparst und mit Bewegung und Sport deinen Energieverbrauch erhöhst.