In Deutschland befinden wir uns in einer äußerst bequemen und privilegierten Situation: Wir können jederzeit den Wasserhahn aufdrehen und uns bedenkenlos ein Glas frisches H₂O zapfen. Lohnt sich da überhaupt der Griff zu abgepacktem Sprudel aus der Glas- oder Plastikflasche? Wir legen dir die Vor- und Nachteile dar, sodass du künftig eine informierte Entscheidung treffen kannst.
Diese 7 Dinge passieren, wenn du täglich Sprudelwasser trinkst
1. Du deckst deinen Mineralstoffbedarf
Dieser Aspekt gibt dem Mineralwasser seinen Namen und stellt gleichzeitig auch den größten Vorteil von Sprudel gegenüber Leitungswasser dar. Zwar enthält auch das Wasser aus dem Hahn wichtige Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium und Natrium, jedoch kann der Gehalt von Region zu Region – sogar zwischen einzelnen Stadtvierteln – variieren. Für Menschen mit erhöhtem Mineralstoffbedarf lohnt sich daher meist der Griff zum Flaschenwasser.
Für Sportlerinnen sind insbesondere magnesium- und natriumreiche Sprudel-Sorten relevant, da über den Schweiß Elektrolyte verloren gehen und die Muskeln zum Kontrahieren Magnesium benötigen. Für Veganerinnen sowie Frauen nach der Menopause stellt calciumreiches Mineralwasser eine praktische Möglichkeit dar, um Osteoporose vorzubeugen. Nimm dir daher beim Wasserkauf die Zeit, die Nährstofftabellen auf den Flaschen zu studieren, um das für dich geeignete Wasser zu finden.
Tipp: Die meisten Gemeinden stellen auf Ihren Internetportalen Angaben zum Mineralstoffgehalt des Leitungswassers zur Verfügung. Alternativ kannst du bei deinem Wasserversorger direkt nachfragen und gegebenenfalls eine Messung vornehmen lassen.
2. Du sparst Kalorien
Wer seinen Durst mit leckerem, sprudelndem Mineralwasser stillt, tut gleich in zweierlei Hinsicht etwas für die Traumfigur. Denn natürlich enthält Sprudel keinerlei Kalorien und ist daher immer die gesündere Alternative zu Limonade, Cola, gesüßtem Eistee oder Energy-Drinks. Außerdem beugst du Heißhunger und Snack-Attacken vor, wenn du deinen Magen zwischen den Hauptmahlzeiten mit Wasser füllst.
Tipp: Trinke direkt morgens nach dem Aufwachen ein großes Glas Wasser, um die nächtlichen Flüssigkeitsverluste auszugleichen und voller Energie in den Tag zu starten.
3. Du meidest Krankheitserreger
Während früher Bleirohre ein gesundheitliches Risiko für Leitungswasser-Trinker darstellten, sind sie heutzutage in Deutschland strikt verboten und müssen ausgetauscht werden. Allerdings können sich Krankheitserreger, z.B. Legionellen, über das Wasser in unseren Leitungen verbreiten. Die Keime können grippeähnliche Symptome und sogar Lungenentzündungen auslösen.
Glücklicherweise sind solche Infektionen eher selten. Wer jedoch auf Nummer sicher gehen möchte oder bereits Legionellen in seinen Wasserleitungen hatte, hat mit Mineralwasser eine bedenkenlose Alternative.
4. Du kannst Sodbrennen bekommen
Wenn du gerne und häufig zu Sprudel statt stillem Mineralwasser greifst, könntest du dadurch dein Risiko für Sodbrennen erhöhen. Denn die Kohlensäure im Sprudelwasser lässt deine Magensäure beim Aufstoßen zum Teil mit in die Speiseröhre aufsteigen, was zu äußerst unangenehmem Sodbrennen führen kann. Wenn du also einen empfindlichen Magen hast und regelmäßig unter vermehrtem Aufstoßen oder Sodbrennen leidest, solltest du den Wechsel zu stillem Mineralwasser oder Leitungswasser erwägen.
5. Du gibst mehr Geld aus
Ein weiterer negativer Aspekt des Sprudels ist sein Preis. Zwar ist es im Vergleich zu anderen Erfrischungsgetränken noch ziemlich günstig. Laut Verbraucherzentrale ist Mineralwasser jedoch im Schnitt etwa 100-mal teurer als Leitungswasser. Das sagt zwar nichts über die gesundheitliche Wirkung des Wassers aus, kann jedoch für viele Verbraucher:innen ein entscheidendes Kriterium darstellen. Das gesparte Geld könntest du beispielsweise in frisches Obst und Gemüse investieren, um darüber deinen Nährstoffbedarf zu decken.
Tipp: Um sich das Geld und Kistenschleppen zu sparen, kannst du auf einen Wassersprudler zurückgreifen.
6. Dein Zahnschmelz kann leiden
Dieser Nachteil ist zwar wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt, da großangelegte klinische Studien bisher fehlen. Dennoch deuten Laborstudien darauf hin, dass vor allem bereits vorgeschädigter oder versiegelter Zahnschmelz von der Kohlensäure angegriffen wird.
Tipp: Wenn du keinesfalls stilles Wasser trinken möchtest, versuche häufiger zu kohlensäureärmeren Sprudelsorten zu greifen, um deinen Zahnschmelz vor möglichen Schäden zu schützen.
7. Du schadest der Umwelt
Je nach Herkunft kann das Mineralwasser, das du im Supermarkt kaufst, einen weiten Transportweg hinter sich haben. So erfreut sich zum Teil Wasser von den Fidschi-Inseln oder aus norwegischen Gletschern größerer Beliebtheit, ohne dass Konsumenten die hohen CO2-Emissionen bedenken.
Doch auch regional abgezapftes Mineralwasser kann klimaschädlich sein, wenn es etwa in Einweg- oder PET-Flaschen abgefüllt wird. Laut Codecheck sind in Deutschland jährlich ganze 800 Millionen PET-Flaschen im Umlauf, welche im Gegensatz zu Mehrweg-Glasflaschen nur 15-mal wiederverwendet werden können.